Charles Darwin das Naturwissenschafts - Genie


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"... the world population can exceed easily 8 billion by the year 2020. This was a major subject of discussion at the conference in Rio de Janeiro on the environment two years ago. It was pointed out at the conference that growth is most efficiently managed by the private sector, but regulation of the process by national governments and international bodies is also needed. And once again, United Nations can certainly be among the catalysts and coordinators of this process.”

 - David Rockefeller, Annual UN Ambassadors' Dinner Sep. 14, 1994





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Die Autoren:


Prof. Dr. Ulrich Kutschera

S. Hab Master of Science ( M. Sc. ) 







 

Charles Darwin (12.02.1809 - 19.04.1882) das Naturwissenschafts - Genie 



http://darwin-online.org.uk

 

 



WOFÜR DIE EVOLUTION NOCH MILLIONEN JAHRE BENÖTIGTE

BENÖTIGT CRISPR-CAS9 NUR NOCH WENIGE STUNDEN




Charles Darwin studierte zunächst, auf Anordnung seines Vaters, Medizin. 1831, als er 22 Jahre alt war, wurde er schon als beginnender naturwissenschaftlicher Autodidakt auf die Weltreise eines englischen Vermessungsschiffes mitgenommen., um unterwegs alles Interessierende zu beobachten und zu sammeln. Von dieser Reise kehrte Darwin als hervorragender Naturwissenschaftler zurück. Die vorherrschende Ansicht, die ganze - für konstant gehaltene - Natur sei die Schöpfertat eines Gottes, war durch seine Naturbeobachtungen und eigene wie fremde Naturerklärungen widerlegt worden. 

Mit ”Schöpfungen” konnten Artenvariationen, die Darwin besonders  auf den Galápagosinseln beobachtete, nicht erklärt werden. Nur eine fortwährende Evolution der Organismen, eine naturgeschichtliche Struktur der Lebewesen kam angesichts der biologischen Fakten in Frage. Die logische Antwort auf die Frage nach dem Wie der Evolution fand Darwin in der  ”natürlichen Zuchtwahl” durch den Kampf um das Dasein: nur diejenigen unter den sich dauernd ändernden Organismen, die ihrer sich ebenfalls ändernden Umwelt zweckmäßig angepasst waren, konnten überleben. Darwin hielt seine Erkenntnisse, nachdem er sie 1842/44 schon mit Bleistift zu Papier gebracht hatte (damit sie im Falle seines Todes veröffentlicht werden konnte) über ein Jahrzehnt zurück. Erst als ihm ein junger Naturforscher, A.R. Wallace, eine kühn angefertigte Arbeit ähnlichen Inhalts zwecks Veröffentlichung zusandte, ließ er seine Abhandlung aus dem Jahre 1844 gemeinsam mit der Arbeit Wallaces in einer Sitzung der naturwissenschaftlichen ”Linnéschen Gesellschaft” am 1.7.1858 verlesen.



Doch die gelehrte Versammlung nahm von dem wissenschaftsrevolutionären Inhalt der beiden Aufsätze kaum Notiz. Am 24.11.1858 veröffentlichte Darwin dann endlich unter großer, widerstreitender Resonanz in der Öffentlichkeit sein klassisches, mit viel Tatsachenmaterial untermauertes Werk zur Evolutionstheorie: ”Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe ums Dasein”. Gar bis 1871 zögerte Darwin mit der Veröffentlichung seiner damals äußerst provozierenden Schlussfolgerung auf die Abstammung des Menschen von tierischen Vorfahren, die wir mit heute lebenden Primaten gemeinsam haben (Deszendenztheorie).

 

Zitate:

 

(aus  ”Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl ...”  Cap. 2 S. 76)
Der Umstand, dass ich die Arten nur als stark ausgeprägte und wohl umschriebene Varietäten betrachte, führte mich zu der Voraussetzung, dass die Arten der größeren Gattungen eines Landes öfter Varietäten darbieten würden als die der kleineren; denn wo immer sich viele einander verwandte Arten gebildet haben, sollten sich, als allgemeine Regel, auch viele Varietäten derselben oder beginnenden Arten jetzt bilden, - wie man da, wo viele große Bäume wachsen, viele junge Bäumchen aufkommen zu sehen erwarten darf. 

Wo viele Arten einer Gattung durch Abänderung entstanden sind, da sind die Umstände günstig für Abänderungen gewesen; und man möchte mithin auch erwarten, sie noch jetzt dafür günstig zu finden. Wenn wir dagegen jede Art als einen besonderen Act der Schöpfung betrachten, so ist kein Grund einzusehen, weshalb verhältnismäßig mehr Varietäten in einer artenreichen Gruppe als in einer solchen mit wenigen Arten vorkommen sollten.

 

(Darwin über die Schlupfwespe  Ichneumonidae1) im Brief an Asa Gray)

"Ich kann mich nicht dazu überreden, daß ein gütiger und allmächtiger Gott mit Absicht die Ichneumonidae1) erschaffen haben würde mit dem ausdrücklichen Auftrag , sich im Körper lebender Raupen zu ernähren. " 

 

1) Schlupfwespen (Ichneumonidae): Die Weibchen senken ihren Legebohrer in den Körper anderer Insekten und legen dort ihre Eier ab. Die geschlüpften Larven ernähren sich im wesentlich vom Fettkörper der Wirtstiere und schonen die lebenswichtigen Organe, so dass diese längere Zeit weiter leben können. Schließlich  erliegt aber die Ernährerin den Parasiten, wenn diese sich aus der Haut derselben hervorbohren und die Leiche mit den alsbald gefertigten Kokons bedecken.

 

Hinweis:

Darwins Schriften im Internet zugänglich
 Nach vierjähriger Arbeit ist ein Großteil des Werkes von Charles Darwin in englischer Sprache im Internet zugänglich. Bis zum 200. Geburtstag von Darwin im Jahr 2009 soll das gesamte Werk zugänglich sein. Der 
http://darwin-online.org.uk/ (www.darwin-online.org.uk) greift vor allem auf das Darwin-Archiv der Universität Cambridge zurück.

 

Literatur:

 

”Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl” von Charles Darwin

Gebundene Ausgabe - 578 Seiten - GLB Parkland, Köln, Erscheinungsdatum: 2000
 

”The Voyage of the Beagle” von Charles Darwin

Taschenbuch - 448 Seiten - Penguin Books, Erscheinungsdatum: 1. Juni 1989
 Auflage: abridged edition , ISBN: 014043268X

 

Die Evolutionslehre - sowie ihre Bedeutung in

Politik, Religion und Gesellschaft

Vortrag von

S.Hab M.Sc. 24.04.2012

 

Vor 203 Jahren, am 12. Februar 1809, ist Charles Darwin in Shrewsbury, einer kleineren Stadt im Nordwesten Englands geboren. 1859, konnte Darwin eine "Kurzfassung" seines Hauptwerks "On the Origin of Species", „Von der Entstehung der Arten“ herausgeben. Das Buch hatte sofort einen großartigen Erfolg. Anschließend kam es aber auch zu einem Riesenskandal und zu den schlimmsten Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Wissenschaften. Im übrigen erschienen im gleichen Jahr von Alfred Russel Wallace (1823-1913) Schriften, die zu ähnlichen Erkenntnissen führten wie die von Charles Darwin.

1. Anfänge der Abstammungstheorien

Evolutionstheorien gab es schon von alters her. Wir finden theoretische Ansätze bereits in der griechischen Antike: So vertrat der aus Milet stammende vorsokratische Philosoph Anaximander (610-547 v. u. Z.) die Meinung, dass der Mensch aus Tieren hervorgegangen sei. Zweifellos waren seine Anschauungen rein theoretischer Natur und mit phantastischen Vorstellungen vermischt. Solche Darlegungen gab es immer wieder einmal. Sie wurden aber dann im Mittelalter von der Kirche verworfen, Aussagen dazu waren verboten, und ihre Anhänger verfolgte man. Die Kirche vertrat ja die biblische Lehre der Schöpfung aller Lebewesen durch "Gott" und die ihrer Unveränderlichkeit, also die der Konstanz der Arten. Trotzdem gab es immer wieder Zweifel, somit häretische Ansätze, und zwar nicht nur in aufgeschlossenen christlichen Kreisen, sondern auch in Ländern des Islam.

Mit Beginn der Neuzeit werden Evolutionsvorstellungen dann wieder zahlreicher. Verfochten werden sie vor allem auch von Giordano Bruno (1548-1600), dem großen „Ketzer“, den man im Jahr 1600 dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat. 

 

Er schrieb:

„... Die Natur deutet jede species zuerst an, bevor sie dieselbe ins Leben treten lässt. So bildet immer die eine Gattung den Ausgangspunkt der anderen, wie denn von der Gestalt eines Embryo aus ein ununterbrochener Übergang sowohl zu der Gattung Mensch, als zu der Gattung Tier gegeben ist.“

 

Eigenartigerweise wird Bruno mit seinen Aussagen im Rahmen der Geschichte d. Evolutionstheorien kaum erwähnt, obwohl er noch andere wichtige Aussagen dazu gemacht hat.

 

Giordano Bruno, verbrannt auf dem Campo di fiori, dem Blumenmarkt in Rom, mit der spanischen Birne im Mund, bei künstlich kleingehaltener Flamme, damit seine Qual länger daure;» Mit größerer Furcht verkündet ihr das Urteil, als ich es hinnehme» , waren seine letzten Worte gewesen; er hatte seinerzeit behauptet, dass das Weltall unendlich sei, was ja auch stimmt;

 

Es gibt für die Kirche natürlich auch » innerweltlich »  und » außerweltlich »  - die klassische Dualität, mit der jede Religion die  eine Welt auseinander  reißt. Das mit dem » außerweltlich »  erinnert mich nochmals an den   päpstlichen Mörder Giordano Brunos, Clemens VIII. Der hatte seinerzeit argumentiert, die Welt könne nicht unendlich und ewig sein, wie Bruno (Dominikaner) behauptete, denn sonst bliebe für "Gott" kein Platz mehr übrig...
 » Gott»  braucht also Platz! Glaubt(e) die Kirche das wirklich?


Der » Gott »  des Paulus (1 Kor 12,6), der lautet modifiziert: » Sein»  » Werden » alles in allem; denn der »"Gott"» des Paulus braucht keinen Platz; er braucht unabzählbar viele, als Welt nämlich, die ohne Anfang und Ende ist, aber Raum schafft für die vielen notwendigen Orte, an denen » Gott » sich realisierte; er braucht Platz, sich permanent als Selbstbewußtsein zu verwirklichen, sich (!) und zwar ohne (sic!) ein scholastisch methodisches Schema (» sic et non» ), wie die Kirche es anbietet, zu schöpfen, kontingent natürlich, (lat.contingere, Begriff d. Scholastik) aber notwendig. Warum wird von der Kirche auseinandergerissen, was Eines aber polar ist? Gott ist diese Notwendigkeit, sich in permanenter Veränderung des Da-Seienden zu manifestieren(!) "Gott" realisiert sich auf allen Plätzen ( = Orten) des Raum - (Zeit) Veränderungs - Kontinuums (!) 

"Gott" hält uns nicht an der Leine, sondern er verwirklicht sich ewig ( und nicht erst seit 20 Mrd. Jahren wie uns die Urknaller mit päpstlicher Schützenhilfe weismachen  wollen!) als Selbst in jedem Lebendigen, das zu Selbstbewußtsein evolviert ist.  


Natürlich sind wir das Ebenbild "Gottes" - wir sind » "Er" »  (die Feministinnen mögen verzeihen): aber als einzelne eben nur Teil seiner Ganzheit, aber nicht das Ein - Alle selbst, das bekanntlich mehr ist als  die Summe seiner Teile. Diese Ganzheit (= das » Selbst » ; Die Kirche nennt  » IHN »  » Person » , was sehr mißverständlich sein kann, denkt man dabei doch  eher an  ein Individuum als an die Identität von Gott und Welt!)  ist » "ER" » - aber in und durch uns! 

Gott braucht die Welt, er ist durch sie !: durch Selbstbewusstsein, das sich als sein Ebenbild weiß ? Pantheismus ? Hatte Giordano Bruno einen solchen verkündet ? - Mitnichten!


Dazu auch das Zitat Werner Heisenbergs (Physiker):


» Ich kann mit religiösen Mythen grundsätzlich nichts anfangen, schon weil sich die Mythen der   verschiedenen Religionen widersprechen. Es ist doch reiner Zufall, daß  ich hier in Europa und nicht in Asien geboren bin, und davon kann doch nicht abhängen, was wahr ist, also auch nicht, was ich glauben soll. Ich kann  doch nur glauben, was wahr ist.»

 

2. Aufklärung und Gottesglaube

Im darauffolgenden 17./18. Jahrhundert äußern die großen Philosophen der Aufklärung viel Kritik an den Kirchen allgemein und an ihrer Schöpfungslehre (Genesis) im Besonderen. Immer wieder wird die Ansicht vertreten, dass in der Natur eine Entwicklung stattgefunden haben muss. Vor allem bei französischen Aufklärern, die vom Fortschritt der Naturwissenschaften beeindruckt waren, finden wir auch Ansätze einer Evolutionslehre. Hinweise zur Abstammungslehre gibt es bei dem Mathematiker, Naturwissenschaftler und Philosophen Pierre Louis Moreau de Maupertuis (1698 -1759), bei dem bekannten Philosophen und Enzyklopädisten Denis Diderot (1713-1784), aber auch bei anderen Philosophen wie Paul Henri Thiry Baron d'Holbach (1723 -1789) oder Julien Offray de La Mettrie (1709 -1751). Solche Ansichten über die Abstammung und die Veränderlichkeit der Arten häuften sich nun und riefen stets den Widerstand der Kirchen hervor.

In diesen Jahrhunderten nehmen, wie gesagt, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften gewaltig zu und wir finden häufiger Hinweise darauf, dass es eine Entwicklung der Lebewesen gegeben haben muss. Anmerkungen dazu finden sich bei verschiedenen bedeutenden Naturwissenschaftlern, beispielsweise bei dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707-1778).

 

3. Das 19. Jahrhundert und der Fortschritt der Wissenschaft

Ansätze einer wissenschaftlich fundierten Evolutionstheorie werden allerdings erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 19. Jahrhunderts deutlicher. Mit Jean Baptiste de Lamarck (1744-1829) haben wir erstmals einen bedeutenden Zoologen und Botaniker, der den Artenwandel in der Natur hervorhebt und eine Entwicklung zum Höheren, zur Vervollkommnung der Tierarten betont. Er entwickelte als Erster eine Evolutionslehre auf wissenschaftlicher Grundlage. Vieles in seinen Theorien ist heute umstritten, z. B. seine Vorstellung von der Vererbung erworbener Eigenschaften oder einer sich wiederholenden Urzeugung. Aber unabhängig davon: Lamarck war einer der großen Vorreiter hinsichtlich der Entwicklung der modernen Biologie!

Natürlich gab es noch andere wichtige Naturforscher, die – beeinflusst vom Rationalismus der Aufklärung – neue Impulse in die Forschung einbrachten.

 

4. Wer war Charles Darwin?

Kommen wir zu Darwin. Ein paar Worte zunächst zu seinem Leben:

Charles Robert Darwin stammt aus einer bekannten Arzt- und Wissenschaftlerfamilie. Sein Großvater war ein berühmter Arzt, Dichter und Naturwissenschaftler, der ebenfalls schon Gedanken zu einer Abstammungslehre entwickelte. Ja, sein Werk: „Zoonomia or The Laws of Organic Life“ landete auf dem Index der verbotenen Bücher. Auch Darwins Vater war ein anerkannter und beliebter Arzt, seine Mutter war die Tochter eines Unternehmers, der eine Porzellanmanufaktur betrieb. Charles wurde am 12. Februar 1809 geboren, gestorben ist er am 19. April 1882. Charles war das fünfte von sechs Kindern. Seine Mutter starb, als er erst 8 Jahre alt war, und seine älteren Geschwister mussten sich um ihn und seine kleinere Schwester kümmern. Er genoss eine für die damalige Zeit gute Schulbildung. Schon als Kind interessierte er sich für biologische und chemische Vorgänge. 

 

Auf Wunsch seines Vaters sollte er Arzt werden und studierte dann in Edinburgh. Dieses Medizinstudium gefiel Charles nicht, er war von naturwissenschaftlichen Fächern begeistert. Der freidenkende Zoologe und Anatom Robert Edmond Grant (1793-1874), ein Anhänger Lamarcks, beeindruckte ihn stark, insbesondere dessen Lehre über die Veränderung der Arten. Das Medizinstudium brach Charles Darwin dann ab. Daraufhin schlug ihm sein Vater vor Theologie zu studieren, was er in Cambridge auch bis zum Abschluss tat. Viel mehr als die Theologie interessierten ihn allerdings während des Studiums die Naturwissenschaften, z. B. die Naturtheologie. In der Zeit beschäftigte er sich mit Insektenkunde, mit Botanik und vor allem auch mit Geologie. Der bekannte Mineraloge und Botaniker John Stevens Henslow hat ihm während des Studiums sehr imponiert und beeinflusst. Er hat dann auch entscheidend dazu beigetragen, dass Charles Darwin als wissenschaftlicher Begleiter an der umfangreichen Exkursionsfahrt mit der Beagle teilnehmen konnte. 

Diese Reise dauerte von 1831-1836, also fünf Jahre. Man hielt sich lange an den Küsten Südamerikas und auf den vorgelagerten Inseln auf. Diese weithin bekannte Fahrt war für den meist seekranken Darwin mit riesigen Strapazen verbunden. Für sein Leben aber war sie von ausschlaggebender Bedeutung, hat er doch bei seinen Forschungen während der Reise die Veränderbarkeit in der Entwicklung der Lebewesen erkannt. In diesen Jahren entdeckte Darwin also die Grundlagen für seine spätere Evolutionslehre. Er studierte auf der Reise intensiv die Geologie, die Tier- und Pflanzenwelt Südamerikas. Vor allem der Aufenthalt auf den Galapagos-Inseln hat ihn tief beeindruckt und sein wissenschaftlich fundiertes Weltbild erweitert.

Ausbeute der Fahrt war eine Fülle von Notizen, aber auch die auf den Landausflügen zusammengetragenen Tier- und Pflanzenproben. Schon während der Rückreise ordnete er diese mit Unterstützung seines Gehilfen Syms Covington (1814-1861). Tausende Seiten hatte Darwin beschrieben und mit Zeichnungen versehen. Neben mehr als 1500 in Spiritus eingelegten Tierarten brachte er eine Unmenge Gesteinsproben, Tierhäute, Pflanzen und Knochen mit heim. Bei seiner Rückkehr nach England war er in der Fachwelt kein Unbekannter mehr. Verschiedene schriftliche Abhandlungen, die er während der Reise nach Hause schickte, hatte man dort schon vorab veröffentlicht.

 

5. Die Entwicklungslehre bekommt einen wissenschaftlichen Charakter

Nach seiner Rückkehr bemühte sich Charles Darwin, der nun von der Veränderlichkeit der Arten überzeugt war, seine Erkenntnisse zu erweitern und die Entstehung von Arten auf naturwissenschaftliche Grundlagen zu stellen, ohne damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Er wusste welche Sprengkraft darin lag und fürchtete die Folgen.

Neben verschiedenen speziell wissenschaftlichen Arbeiten wurde 1839 sein Reisetagebuch veröffentlich, das breiten Absatz fand. Es ist auch heute noch sehr lesenswert; die Geschichte der Reise wurde auch verfilmt.

In den folgenden Jahren entwickelte Darwin seine Evolutionstheorie, wagte aber die bereits 1844 abgeschlossene Abhandlung nicht zu veröffentlichen. Notfalls sollte sie erst nach seinem Tod herausgebracht werden. Andere Schriften Darwins erschienen in diesen Jahren, so über Vulkanismus und vor allem über Krebstiere. Im engeren Freundeskreis diskutierte er auch seine Theorie über die Entstehung der Arten.

1856 wurde er von Freunden gedrängt seine Gedanken zur Evolution zu veröffentlichen. 1858 erhielt Darwin ein Manuskript von Alfred Russel Wallace (1823 -1913), in dem dieser ganz ähnliche Gedanken zur Abstammung äußerte - allerdings nicht so deutlich wissenschaftlich begründet - wie er selbst. Darwin war sich nun bewusst, dass er mit seinen Anschauungen an die Öffentlichkeit gehen musste, wenn er nicht aus dem Rennen gedrängt werden wollte, und so ließ er zu, dass seine Abhandlungen bekannt wurden. So kam es, dass gegen Ende des Jahres 1858 die Anschauungen von Wallace und Darwin in der berühmten Linné-Gesellschaft gemeinsam vorgestellt und dann auch veröffentlicht wurden, ohne dass zunächst eine größere Resonanz erfolgte.

Dies geschah dann allerdings 1859. Es hatte also ein Jahr gedauert, bis die Fachwelt aber auch kirchliche Vertreter begriffen hatten, welche Explosionskraft in Darwins Aussagen steckten.

 

6. Darwins Buch „Die Entstehung der Arten“

Am 24. November 1859 erschien Darwins Buch „Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der bevorzugten Rassen im Kampf ums Dasein“. Den im Untertitel erwähnter Begriff der „bevorzugten Rassen“ sollten wir nicht missdeuten. Darauf wird noch eingegangen.

Schon am Erscheinungstag des Buches war die erste Auflage mit immerhin 1500 Exemplaren sofort ausverkauft. Weitere Auflagen folgten kurz darauf. „Die Entstehung der Arten“ dürfte zum meistgelesenen wissenschaftlichen Buch des 19. Jahrhunderts geworden sein.

Darwin schrieb im Vorspann:

„Mag aber auch vieles dunkel sein und noch lange unaufgeklärt bleiben: auf Grund meiner sorgsamen Studien und des unbefangensten Urteils, dessen ich fähig bin, halte ich trotzdem die Meinung für irrig, der bis vor kurzem die meisten Naturforscher zuneigten (wie auch ich selber in früheren Jahren), dass nämlich jede Art selbständig erschaffen sein soll. Ich bin fest überzeugt, dass die Arten nicht unveränderlich, sondern dass die zu einer Gattung gehörenden die Nachkommen anderer, meist schon erloschener Arten, und dass die anerkannten Varietäten einer bestimmten Art Nachkommen dieser sind. Und ebenso fest bin ich überzeugt, dass die natürliche Zuchtwahl das wichtigste, wenn auch nicht einzige Mittel der Abänderung war.“

Dieses Buch bedeutete eine totale Abkehr von der Schöpfungslehre, des Kreationismus. Darwin betonte, dass alle Arten auf eine Stammart zurückzuführen seien. Er stellte die Entwicklung im Rahmen der Deszendenz - der Abstammung - heraus: Aus einer Art entwickeln sich im Laufe der Zeit neue Arten. Der Evolutionsgedanke (auch wenn er diesen Begriff selbst noch nicht verwendete) wird wissenschaftlich begründet. Darwin erklärte als Hauptprinzip dieser Entwicklung den Evolutionsmechanismus zwischen Variation und Selektion.

Grob zusammengefasst lässt sich über Darwins Lehre sagen: Wir wissen, dass in der Pflanzen- und Tierwelt weitaus mehr Nachkommen erzeugt werden, als die, die überleben und so kommt es, dass bestimmte Arten sich nicht ins Unermessliche vermehren. Im Laufe der Zeit finden kleine Veränderungen statt, und bestimmte Individuen mit bestimmten Eigenschaften haben größere Überlebenschancen. Dies vererbt sich weiter. Es findet ein Kampf ums Dasein statt, bei dem die besser an die Umwelt, an das Umfeld angepassten Individuen größere Überlebenschancen und größeren Erfolg bei der Fortpflanzung aufweisen. Darwin vertrat damals schon klar die Haltung, dass alle Arten sind auf eine Stammart zurückzuführen seien.

Ich bin kein Biologe und fühle mich daher auch nicht kompetent auf Einzelheiten der Lehre einzugehen, dazu gibt es aber eine Menge Fachliteratur und auch für den Laien verständliche Werke.

7. Resonanz und die Antwort der Kirchen

Die Resonanz auf dieses Buch war riesengroß, nicht nur in England. Die Kirchen standen Kopf und wetterten gegen die neue Lehre. Darwin wurde persönlich verunglimpft und in vielen Karikaturen als Affe dargestellt. Kongresse fanden statt. Ein halbes Jahr nach Erscheinen des Buches fand die berühmt gewordenen Sitzung der „British Association for the Advancement of Science“ in Oxford statt, an der um die 1000 Personen teilnahmen und wo es in Abwesenheit Darwins zu heftigen Auseinandersetzungen kam. Befürworter - besonders Thomas Henry Huxley (1825-1895) - und Vertreter der Kirche unter Führung des Bischofs Samuel Wilberforce (1805-1873) standen sich gegenüber. Ich zitiere den bekannten Darwin-Biographen Johannes Hemleben:

„… Dann sprach Bischof Wilberforce. Redegewandt beherrschte er sogleich die Situation „und sprach eine volle halbe Stunde mit unnachahmlicher Lebendigkeit, Leerheit und Unfairheit“ - so ein Augenzeuge. „Er machte Darwin in schlimmer und Huxley in wütender Weise lächerlich.“ Alles in süßlichem Ton und in wohl gesetzten Perioden. Schließlich wandte er sich direkt an Huxley mit der Frage, ob es ihm wohl gleichgültig wäre, zu wissen, dass sein Großvater ein Affe gewesen sei. Lyell berichtete, dass Huxley sofort aufsprang und antwortete: „Ich würde in derselben Lage sein wie Eure Lordschaft.“ Im übrigen soll Huxleys Rede klug und gewandt gewesen sein und von einer Selbstbeherrschung getragen, „welche seiner vernichtenden Entgegnung eine große Würde verlieh“. Auf die Herausforderung Bischof Wilberforces schlug er mit den Worten zurück: „Wenn die Frage an mich gerichtet würde, ob ich lieber einen miserablen Affen zum Großvater haben möchte oder einen durch die Natur hochbegabten Mann von großer Bedeutung und großem Einfluss, der aber diese Fähigkeiten und den Einfluss nur dazu benutzt, um Lächerlichkeit in eine ernste wissenschaftliche Diskussion hineinzutragen, dann würde ich ohne Zögern meine Vorliebe für den Affen bekräftigen.“

Der Kampf, der sich bis in die Gegenwart erstreckt, war eröffnet. Er begann mit der blamablen Niederlage eines Kirchenmannes. Und es war nicht die letzte Demütigung, die von einem Vertreter der geistlichen Reaktion in diesem Streit hingenommen werden musste.

Darwins Buch über die Entstehung der Arten wurde in mehrere Sprachen übersetzt, bald auch ins Deutsche, und erlangte in kurzer Zeit internationale Bedeutung.

In der Folgezeit veröffentlichte Darwin Einzelheiten zu seiner Evolutionstheorie. Zunächst wagte er öffentlich nicht, den Menschen in seine Lehre einzubeziehen. Dies taten vor ihm im Jahre 1863 Thomas Henry Huxley (1825-1895) und Ernst Haeckel (1834-1919). Ich komme noch darauf.

Erst 1871 hat Darwin zu dieser Frage klar Stellung bezogen mit der Veröffentlichung seines Werkes „Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl“ (The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex). Darin befasste sich Darwin mit Einzelheiten, stellte die Verwandtschaft zwischen Menschen und Affen aufgrund gemeinsamer Vorfahren heraus. Interessanterweise legte er schon damals den Ursprung des Menschen nach Afrika, was inzwischen ja weitgehend bewiesen ist.

 

8. Die Bedeutung der Entwicklungslehre und ihre Anhängerschaft

In Deutschland nahm sich vor allem die sich rasch ausbreitende Arbeiterbewegung der Lehren Darwins an. In den Arbeiterbildungsvereinen befasste man sich eingehend mit seiner Lehre. Erst recht geschah das in den freireligiösen Verbänden und nach Gründung der Freidenkerbewegung vor allem dann in dieser. Aber auch in wissenschaftlich interessierten bürgerlichen Kreisen wurde die Bedeutung der Entwicklungslehre erkannt.

In Deutschland war es vor allem der Naturwissenschaftler Ernst Haeckel, der Darwins Lehre bekannt machte, erweiterte, und Arbeiten dazu veröffentlichte. Neben Darwins Werken waren es die von Haeckel, die in Deutschland große Verbreitung fanden. Später war es vor allem dessen Buch „Die Welträtsel“, das Auflagen von mehreren hunderttausend Exemplaren erzielte.

Der Marxismus nahm die Evolutionslehre auf, Darwin war hier hoch geschätzt. So sagte Friedrich Engels (1820-1895) in seiner Grabrede für Karl Marx (1818-1883):

„Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können...“

 

9. Ernst Haeckel

Der kämpferische Anthropologieprofessor Ernst Haeckel propagierte Darwins Lehren mit Vehemenz und entwickelt sie weiter. Er geriet bald in die Schusslinie der Kirchen, vor allem der katholischen und legte sich auch gern mit dieser an. Der anerkannt große Forscher wurde deshalb immer wieder diffamiert und dies bis in die Gegenwart.

So hieß es beispielsweise im „Kirchlichen Anzeiger der katholischen Josefsgemeinde Dortmund“ im April 1909:

„Haeckel ist der größte Schwindler, den die Sonne beschienen!“

Und heute steht bei „Gute Botschaft.com“ im Internet:

„Viel eher ist Darwin ein Lügner als Gott. Ernst Haeckels evolutionistische Zeichnungen sind sowieso das Produkt einer verlogenen und satanisch verdorbenen Phantasie.“

Berühmt ist auch der so genannte "Affenbrief" an Ernst Haeckel (1905) geworden:

Werther Herr Professor!

Bitte, dieses nicht ungelesen wegzuwerfen.

Cambridge, M. D., d. August 1905

Ich habe in einem Blatt gelesen von dem Vortrag in Berlin. Es darf Dich deshalb nicht wundern, wenn ich Dich mit Du anrede, denn mit einem Affen hat noch niemand per Sie gesprochen. Bedenke, wenn du einst mit deiner Affenschar vor Gottes Gericht erscheinst, wie das Urteil lauten wird. Da wird es heißen, weichet von mir, ihr Affen, ihr seid nicht mein Ebenbild, wie ich die Menschen erschaffen habe, gehet hin in das höllische Feuer, das für die gottlosen Spötter bereitet ist. Es ist fast unglaublich, dass es so verruchte Menschen gibt. Gott hat bei der Schöpfung nicht gesagt, lasset uns Affen machen, sondern, lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. So viel ich vernommen habe, willst Du auch in Amerika Vorträge halten, das kannst Du sein lassen, hier hat es genug Affen von Afrika, wir brauchen daher keine deutschen Affen mehr. Bedenke Deine Werke, ehe es zu spät ist, Gott läßt sich nicht spotten.

Haeckel stellte, wie gesagt, schon vor Darwin frühzeitig ganz offen und deutlich heraus, dass der Mensch in die Stammesentwicklung mit einbezogen werden muss. Berühmt ist diesbezüglich seine Rede von 1863. Daraus Folgendes:

„Was uns Menschen selbst betrifft, so hätten wir also konsequenterweise, als die höchst organisierten Wirbeltiere, unsere uralten gemeinsamen Vorfahren in affenähnlichen Säugetieren, weiterhin in känguruhartigen Beuteltieren, noch weiter hinauf in der sogenannten Sekundärperiode in eidechsenartigen Reptilien, und endlich in noch früherer Zeit, in der Primärperiode, in niedrig organisierten Fischen zu suchen.“

 

Haeckel erkannte, stärker noch als Darwin, sofort die weltanschaulichen Konsequenzen der Abstammungslehre und die Probleme, die die Kirchen damit haben würden.

Mit den Werken „Generelle Morphologie“(1866) und „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ (1868) zog sich Haeckel den Hass klerikaler Kreise zu, denn er widerlegt mit seinen wissenschaftlichen Studien den christlichen Schöpfungsglauben.

1866 machte Haeckel größere Reisen. In England besuchte er Charles Darwin und den berühmten Biologen Thomas Henry Huxley. Er war dann noch zweimal bei Darwin, den er hoch verehrte. Die Besuche haben Haeckel zutiefst beeindruckt und waren ihm Ansporn zu noch aktiverem Wirken.

Beide blieben in brieflichem Kontakt. Am 12. Mai 1867 schrieb Haeckel an Darwin unter anderem:

„Mein teurer, hochverehrter Freund!

...Erlauben Sie nun zunächst, theurer Freund, dass ich Ihnen nochmals meinen herzlichsten Dank wiederhole für die überaus freundliche Aufnahme, die mir in Ihrem lieben Hause zu Theil wurde. Jenen Tag, den ich bei Ihnen verleben durfte, und auf den ich schon so lange vorher gehofft hatte, wird mir immer unvergesslich sein.

Ich kann Ihnen nicht sagen, welche ausserordentliche Freude Sie mir gemacht haben, als Sie mir erlaubten, Sie zu besuchen, und welche grosse Satisfaction es für mich war, persönlich den Naturforscher kennen zu lernen, der als der Reformator der Descendenz Theorie und als der Entdecker der „natural Selection“, einen grösseren Einfluss auf die Richtung meiner Studien und die Thätigkeit meines Lebens gehabt hat, als alle anderen. Nochmals Ihnen und Ihrer lieben Familie meinen herzlichsten, innigsten Dank.“

 

Darwin achtete den 25 Jahre jüngeren, stürmischen Ernst Haeckel und empfand ihn als angenehmen Gesprächspartner. Er äußerte sich über ihn so:

„Ich habe selten einen angenehmeren, herzlicheren und freimütigeren Mann gesehen.“

Bei seinen Vorlesungen über die Entwicklungslehre und über Darwin im Wintersemester 1867/68 hatte Haeckel großartige Erfolge. Diese Vorlesungen bildeten die Grundlage für das leicht verständliche Werk „Natürliche Schöpfungsgeschichte“, das 1868 erschien. In dieser Zeit hatte er auch sein berühmtes - allerdings nicht unumstrittenes - „Biogenetisches Grundgesetz" entwickelt.

Als unermüdlicher Forscher hat Haeckel die Entwicklungslehre entscheidend weitergeführt und sie gleichzeitig populär gemacht. Neben dem „Biogenetischen Grundgesetz“ stellte er mit seiner umstrittener Gasträa-Lehre eine weitere wichtige Theorie auf, durch die die moderne Biologie und vor allem die Entwicklungslehre stark beeinflusst wurden. Wegen dieser Embryonentheorie und vor allem wegen des biogenetischen Grundgesetzes wurde er von klerikalen Kräften stets angefeindet.

Berühmt, aber auch angegriffen wurde er wegen seiner Stammbäume, in der er die Entwicklungslinien der verschiedenen Tiere und Pflanzenarten darstellte. Weil die Forschungsergebnisse noch lückenhaft waren, hat er dabei wie in einem äußerst unvollständigen Puzzle in Stammbäume viele unbewiesene Verästelungen eingezeichnet. Ein Teil dieser Verästelungen konnte durch spätere Funde bestätigt werden, andere mussten verworfen werden. Haeckel hat nie behauptet, dass diese Stammbäume in allen Teilen stimmen würden. Im Gegenteil, er hat sie immer wieder in Frage gestellt, relativiert.

In der Einleitung seines Werkes „Die Abstammung des Menschen“ (1870) würdigte Charles Darwin die Bedeutung Haeckels als er schrieb:

„Fast alle Schlüsse, zu denen ich gekommen bin, finde ich durch diesen Naturforscher bestätig, dessen Kenntnisse in vielen Punkten viel vollkommener sind als die meinen.“

Ernst Haeckels „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ war ein durchschlagenden Erfolg und wurde in viele Sprachen übersetzt. 1874 erschien seine „Anthropogenie“, in der er sich vor allem mit der Entwicklungsgeschichte des Menschen befasste.

Nach Erscheinen dieses Werkes kam es zu stürmischen Protesten gegen ihn. Der Theologe Michelis schrieb damals:

„Das Werk ist... eine Schmach und ein Schandfleck für Deutschland“.

Ähnlich wie Darwin wurde Haeckel bis in die Gegenwart in Texten, in Gedichten, in Karikaturen diffamiert.

10. Sozialdarwinismus

Ein wichtiges Problem sollte nicht ausgespart werden, das immer wieder von Gegnern aber auch von manchen Anhängern der Evolutionslehre ins Gespräch gebracht wird. Es geht um den Sozialdarwinismus.

Dazu hier zunächst eine m. E. klare Definition von Prof. Dr. Rolf Löther:

„Der Sozialdarwinismus ist eine biologistische Denkrichtung, welche die von Charles Darwin (1809-1882) begründete biologische Evolutionslehre (Darwinismus) zur Deutung von Menschengeschichte und -gesellschaft benutzt und als politische Ideologie für antidemokratische, antisoziale und menschenfeindliche Zwecke instrumentalisiert wurde und wird.“

Darwin selbst hat sich mehrfach von der Übertragung seiner Lehre auf die Gesellschaft distanziert, obwohl sich in seinen Ausführungen auch Hinweise darauf fanden, dass es in der menschlichen Entwicklung vielleicht höhere und niedrigere Rassen gibt, was dann im Kampf ums Dasein eine Rolle spielen könnte.

Noch deutlicher wurden solche Meinungen von Ernst Haeckel oder Herbert Spencer (1820-1902) vertreten.

Stellen wir aber zunächst fest: Es ist 150 Jahre her seit Darwins Buch erschien. Damals war man aufgrund mangelnden Wissens, aber auch vor dem Hintergrund imperialistischen Denkens und des Kolonialismus weitgehend der Überzeugung, dass es primitive Völker gäbe, welche eben minderwertig seien, entsprechend ausgebeutet und als Sklaven ausgenützt werden könnten. 

Moralische Skrupel hatte man dabei nicht. Darwin selbst aber war ein entschiedener Gegner dieser Einstellung. Er wandte sich beispielsweise vehement gegen die Sklaverei, er hatte ehemalige Sklaven als Mitarbeiter, die er gleichberechtigt behandelte. Anderseits finden sich in seinen Werken jedoch auch problematische Ansichten zur Frage der Rassen.

Professor Armin Pfahl-Traughber stellt die Unterschiede ebenfalls klar und deutlich heraus wenn er betont:

Darwin legte eine Erklärung für die Entwicklung des Lebens in der Natur vor, die Sozialdarwinisten präsentieren Grundposotionen für die Gestaltung der politischen Ordnung.

Der Sozialdarwinismus beruht allerdings nicht in erster Linie auf Darwin, sondern viel eher auf Spencer, anderen Naturwissenschaftlern und auf dem britischen Nationalökonom Thomas Robert Malthus (1766-1834).

Ortrun Lenz führt zum Sozialdarwinismus aus:

„Der Sozialdarwinismus - der von Darwin weder gewollt noch initiiert war - galt als Rechtfertigung für das Programm der sogenannten "Rassenhygiene" im Dritten Reich. 

Es waren jedoch nicht nur die Nazis, sondern auch sozialistische und bürgerliche Theoretiker sowie christliche Religionsgemeinschaften, die diese Missinterpretation Darwins aufnahmen und in ihre Ideologien einbezogen.

Die Ideen der Eugenik beispielsweise waren seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in der gesamten Gesellschaft weit verbreitet. ..“ Und auch die Rockefeller´s (New York) waren in Rassenhygieneprogramme involviert und haben diese forciert. (Kaiser-Weilhelms-Institut)

Der Sozialdarwinismus ist also letztlich mit dem echten Darwinismus nicht vereinbar, und seine Vorstellungen stehen auch im Widerspruch zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. 

Jene verwerflichen Anschauungen spielen manchmal auch heute noch bei extrem rechten Gruppierungen wie auch bei bestimmten Vertretern wirtschaftsliberaler Strömungen eine Rolle. Nach Ortrun Lenz gab es zeitweise sogar in gewissen sozialistischen Kreise Anhänger des Sozialdarwinismus, im allgemeinen wurde er allerdings in marxistischen Kreisen vehement abgelehnt. 

Anfang des 20. Jahrhunderts nahm der Sozialdarwinismus eindeutig rassistische Züge an, und er beeinflusste die nationalsozialistische Eugenik, die so genannte „Erbgesundheitslehre“ und die völkische Rassentheorie.

Ortrun Lenz schreibt:

„Glücklicherweise ist der Sozialdarwinismus nur eine Entgleisung, die der Entwicklungslehre samt all ihren Aspekten entsprang. Es kann das Bahnbrechende und Gute, das den Arbeiten Charles Darwin innewohnt nicht schmälern.“

11. Der gegenwärtige Stand der Forschung

Die Wissenschaften Geologie, Biologie - wie die Naturwissenschaften überhaupt - haben in den letzten 150 Jahren Erstaunliches geleistet und viele neue Erkenntnisse gewonnen. Über vieles wussten weder Charles Darwin noch Ernst Haeckel damals Bescheid. Allein in der Genforschung haben wir neue Erkenntnisse, von denen man damals nur träumen konnte. Die Grundthesen der Evolution wurden von der Genforschung bestätigt, und wir wissen heute, dass alles Lebendige durch einen gemeinsamen Stammbaum verbunden ist. Unser Wissen verändert sich ständig, und neu hinzu kommende Kenntnisse bringen mehr Klarheit. Mit Recht meint Jan Bretschneider:

„Entscheidende Grundlage für jegliche Evolutionstheorie ist die Erkenntnis und der Standpunkt, dass Evolution in der Natur tatsächlich stattfindet; es sich also bei diesem Vorgang um ein Faktum, eine Tatsache handelt.“

Entscheidend hier auch das Bewusstsein, dass Erkenntnisvermögen das Produkt biologischer Evolution ist!

Es gibt keine gleichförmige Ortsveränderung. Die einfachste Form einer ungleichförmigen (=veränderlichen) Ortsveränderung ist die Kreisbahn, in der stetig die Richtung (=von der Tangente zum Mittelpunkt hin) geändert wird. Da aber auch diese Kreisbahn eine stete Änderung wäre (da ihre Krümmung gleich ist!), muß auch die Krümmung der Veränderung unterliegen: 

Die einfachste Form stetiger Veränderung einer Kreisbahn ist die Ellipsenbahn (Planetenbewegung). Da auch eine Ellipsenbahn eine zyklische Änderung (also eine stete) erfährt, muß auch sie sich ändern: Dies erfolgt durch Bahnstörungen als Folge der Gravitation der umgebenden Gestirne. Dazu kommt die Bewegung der Fixsterne um den Galaxiemittelpunkt und die (nur nach dem Urknallmodell gültige) Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien.

Da aber jede Änderung eine Abfolge verlangt (ändern kann sich nur etwas, wenn ein Zustand einem anderen folgt), kommt es zum Phänomen der fortschreitenden Entwicklung (=Evolution). 

Fortschreiten ist immer eine Abfolge, unabhängig von der Orts- oder Zeitrichtung!Beobachtet Bewußtsein dieses Forschreiten, kommt der Faktor Zeit hinzu: Die Folge von Zuständen wird zum Vorher, Jetzt und Nachher, wobei auch das Jetzt niemals statisch sein kann. 

Die (unumkehrbare) Aufeinanderfolge von Zuständen heißt in der Physik Zeitpfeil: das in einer einzig möglichen Richtung Fortschreiten des Geschehens. Daher ist jeder Gedanke an eine »Umkehrung» der Zeit, absurd. Auch bei » Zeitumkehr »  folgte ein Zustand (Ereignis) auf den (das) andere, und es erschiene uns normal (=kausal unbedenklich), daß auf  Scherben eine intakte Vase folgte!

In einem All ohne sich - in Lebewesen - manifestierenden Bewusstsein, gäbe es keine Zeit und keine Bewegung, wohl aber Dauer und gerichtete Veränderung. Und Folge wäre auch dann unumkehrbare Folge.

Historische Bildung macht vorsichtig und skeptisch, fähig zur Ideologiekritik und zur Entlarfung von Mythen, Religionen und Legenden. Sie ist damit eine Orientierungshilfe in der Gegenwart und für jeglichen Zukunftsentwurf, der sonst bloße Spekulation bleiben müsste. 

In dieser Sicht - und nicht als direkte Handlungsanweisung - behält die Formel von der Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens ihren Sinn. Entscheidend hier auch das Bewusstsein, dass Erkenntnisvermögen das Produkt biologischer Evolution ist ! und zwar durch Information (!) bzw. Kommunikation.» Wir wollen durch Erfahrung nicht sowohl klug (für ein andermal) als weise (für immer) werden»!

 

Hier steckt auch das Wesen des Werdens, also die Entstehung, Entwicklung d.h. Verwirklichung von Anlagen und Möglichkeiten und somit die Tatsache, dass alles Seiende sich verändert. (G.F.W.Hegel) 

 

Der Mensch ist ein mit reflexionsfähiger Sprache begabtes Wesen, der unaufhörlich und permanent fragende Mensch nämlich, der und weil ohne die Sprache die vielleicht 2600 Individuen aus der Spezies homo sapiens, die vor 160 000 Jahren lebten, wohl kaum die Evolutionsbedingungen gefunden hätten, die Ihnen die Ausbreitung in eine Kolonie mit mehr als sechs Milliarden Menschen ermöglicht haben !

 

Manche Hypothesen über die Verlaufsformen der Stammesentwicklung, aufgestellt von Darwin, Haeckel oder anderen Evolutionsforschern, wurden ergänzt, verändert und etliches auch verworfen. Vieles lässt sich heute genauer nachweisen, einige Details aus den Forschungen von damals müssen als überholt gelten. Verschiedene Hintergründe über das Warum des Artenwandels sehen wir heute mit anderen Augen. Notwendig ist ein undogmatisches Herangehen an den Darwinismus, an die Evolutionslehre.

Unumstößlich bleibt, dass es eine fortwährende Evolution gegeben hat. Das zeigt sich immer wieder, gerade auch durch die Genforschung: Wir haben es mit einer Milliarden Jahre andauernden Entwicklung zu tun, mit steten Veränderungen. Mit Fug und Recht kann gesagt werden, dass alle Lebewesen den gleichen Ursprung haben und miteinander verwandt sind. Zunehmend ergeben sich Hinweise auf die Richtigkeit der Evolution. Wir sind uns aber auch bewusst, dass manches komplexer verlaufen ist als man es vor 150 Jahren gesehen hat. Mit dem wissenschaftlichen und technischen Kenntnisstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts war es noch nicht möglich, manche Details, manche Probleme zu erkennen.

Hatte Charles Darwin vor 150 Jahren kaum Hinweise auf ausgestorbene Arten, so wird seine Abstammungslehre heute durch eine Vielzahl Funde ergänzt.

Besonders die Anthropologie, die Wissenschaft vom Menschen, von der Entwicklung des Menschen, machte in diesen 150 Jahren enorme Fortschritte. Als Ernst Haeckel und Darwin darangingen den Menschen in die Abstammungslehre einzubauen, gab es noch kaum Funde von Urmenschen. Vor allem durch viele Funde aus Afrika wissen wir heute, wie diese Entwicklung sich im Einzelnen vollzog, obwohl es auch diesbezüglich hier und da noch immer Unklarheiten, Streitpunkte gibt. Aber als Ganzes ist die Lehre von der Abstammung des Menschen längst bewiesen.

12. Rolle der Kirchen in der Gegenwart gegenüber dem Darwinismus. Kreationismus, Intelligent Design und der Widerstand bestimmter religiöser Kreise gegen die Entwicklungslehre

Konservative Kreise der Kirchen, aber auch fundamentalistische Gruppen des Islams oder des Judentums bekämpfen die Evolutionslehren mit allen Mitteln bis heute.

An der Entwicklungslehre kommt man als bloß denkender Mensch derzeit nicht mehr vorbei. Das haben auch die großen Kirchen erkannt. So hat die katholische Kirche schon vor Jahrzehnten die Evolution als Theorie halbherzig akzeptiert. Papst Johannes Paul II erklärte 1996:

„Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika < Humani generis>, geben neue Erkenntnisse dazu Anlass, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, dass diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde.”

Unser seinerzeit besonders konservativer Papst Benedikt XVI. geht da aber wieder einen Schritt zurück. Er erklärte 2007:

"Die Evolutionstheorie ist übrigens im Labor nicht nachstellbar und deswegen letztlich nach heutigen wissenschaftlichen Kriterien nicht beweisbar."

Die anglikanische Kirche hat sich im letzten Jahr wegen ihres Vorgehens gegen Darwin in den vergangenen 150 Jahren sogar entschuldigt. Freilich erst, nachdem dieser 127 Jahre tot war:

"Charles Darwin, die Kirche von England schuldet Ihnen eine Entschuldigung, dass wir Sie falsch verstanden haben."

Der Satz steht am Ende einer Erklärung, welche die anglikanische Kirche 2008 veröffentlichte.

Anderseits haben wir besonders in den USA, aber auch in andern Ländern der Erde konservative Kirchen, Sekten und Kräfte, welche bis heute den Darwinismus mit Vehemenz bekämpfen

 

Für sie ist der Kreationismus, also die Schöpfungslehre wie sie in der Bibel steht, die einzig gültige Wahrheit. 

Etwas versteckt, in moderner Form, wird uns der Neokreationismus nun dargeboten, scheinwissenschaftlich begründet als “Intelligent Design (ID)“: Fanatisch-religiöse Leute möchten „beweisen“, dass die Tier- und Pflanzenwelt nicht ohne intelligentes Einwirken - das heißt letztlich göttliches Einwirken - geschaffen werden konnte. Bei den Vertretern des ID handelt es sich durchwegs um extrem konservative, gesellschaftspolitisch aktive Gläubige. Sie verwerfen den Darwinismus und vertreten die Auffassung, dass der Kreationismus in die Biologiebücher der Schulen hineingehört. 

Zumindest müsste Kreationismus gleichwertig wie die Abstammungslehre behandelt werden. Unter der Bush-Regierung wurden diese Kräfte unterstützt; sie stellten ein beachtliches Wählerpotential des Präsidenten dar. George W. Bush selber wollte schon als Gouverneur in Texas, dass die biblische Lehre in die Biologiebücher Einzug hält. Im Bundesstaat Kansas hat man den Darwinismus 1999 aus den Schulbüchern verbannt, was allerdings zwei Jahre später aufgrund des massiven Widerstandes und durch Gerichtsurteile wieder rückgängig gemacht werden konnte.

Leider gibt es solche Tendenzen auch bei uns in Europa: Beispielsweise hat im Jahr 2006 die damalige hessische Kultusministerin Karin Wolff sich dafür eingesetzt die Schöpfungslehre in den Biologieunterricht mit einzubringen sei und der Ministerpräsident von Thüringen Dieter Althaus hat ähnliche Auffassungen schon vertreten.

Wir haben erlebt, dass Papst Benedikt XVI, der Großinquisitor, die Piusbruderschaft wieder in die Kirche zurückholen wollte und die Exkommunikation ihrer reaktionären Bischöfe wieder aufhob. 

Nun, gerade bei der Piusbruderschaft zeigt sich der rückschrittliche Charakter dieser Kreise. Ihr Bischof Williamson leugnete nicht nur den Holocaust, sondern vertritt selbstverständlich den Kreationismus. 

Den Darwinismus bekämpft man in der Piusbruderschaft schon seit ihrem Bestehen.

Ab, zurück ins Mittelalter !

 

13. Aussichten

In den letzten 150 Jahren hat sich unsere Welt gewaltig gewandelt, wozu Darwins Lehren einen wesentlichen Beitrag leisteten. Die Forschungsergebnisse der modernen Biologie sind Aufsehen erregend !

Natürlich bleiben auch heute noch viele Fragen offen. Die Forschung bringt uns aber tagtäglich neue Erkenntnisse. Dr. Dr. Jan Bretschneider betont mit Recht, dass „die ‚Evolution der Evolutionstheorien’ jedoch noch lange nicht beendet ist.“

Zunehmend setzen sich im Bewusstsein vieler Menschen zeitgemäße naturwissenschaftliche Weltbilder gegenüber alten Glaubensvorstellungen durch.

Ich möchte noch Richard Dawkins aus seinem Buch „Der Gotteswahn“ zitieren:

„Im Wesentlichen wissen wir heute, wie dieses Kunststück zuwege gebracht wurde, aber das gilt erst seit 1859... Darwin packte den Sehschlitz der Burka, riss ihn auf und ließ das Licht der Erkenntnis hereinströmen, dessen Schwindel erregende Neuigkeit und Kraft, den menschlichen Geist zu beflügeln, nicht ihresgleichen hatten - außer vielleicht in Kopernikus’ Erkenntnis, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist.“

 

Wir sind uns im Klaren, dass die Ergebnisse der Forschung zum Nutzen wie zum Schaden der Menschheit benützt werden können. Tun wir alles für Aufklärung, für eine humanere Denkweise, damit nicht die Wirtschaftsinteressen einiger weniger im Mittelpunkt stehen. Bemühen wir uns um eine menschlichere Gesellschaft.

 

Weder dürfen neue Errungenschaften der Profitgier dienen, noch sollten wir zurückfallen in vorwissenschaftliche Phasen, was Fundamentalisten, Evangelikale usw. so gern versuchen.

Wissen und Bildung ist wichtig, Aufklärung tut not.

Zum Schluss möchten wir erinnern an ein Gedicht von Heinz Kahlau, diesen großen freidenkenden Dichter:

Heinz Kahlau:

Wo Unwissenheit ist in der Welt und keine Erkenntnis, herrscht Gott. In dieser Gegend Macht Gott keine Blitze mehr. Blitze sind Elektrische Entladungen.

In diesen Breiten kommt Unrecht von Menschen, Gott hält sich raus. Gott Ist hierzulande auf dem Rückzug. Seine Gesandten, der Tod und die Dummheit, werden von Ärzten und Lehrern bekämpft, aber Gott wehrt sich mit allen Mitteln. In den Gräbern hockt er und in den Spekulationen. Gott ist im Menschen daheim, sagen die Prediger, seit der Himmel durchforscht wird. Jeden Tag liest Gott die Zeitung und sieht - schon wieder eine Niederlage. Doch jede Dummheit Kommt Gott zu Gute.

Einer wollte den Zweifel verbieten:

Gott hat gefeixt. Wo etwas stillsteht, wo nicht geforscht wird, wo noch geglaubt wird - da lächelt Gott.

 

Treten wir ein für freies Denken, für Humanismus, intensivieren wir unser Wissen um die Zusammenhänge dieser Welt!

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